Bei Ausgrabungen der Schlossfundamente im Bereich der Südgalerie ist unmittelbar vor der Kirchhofmauer ein Gräberfeld mit 14 Bestattungen entdeckt worden. Vermutlich gehörten diese Gräber zu dem alten Friedhof, der sich südlich vom Schloss befand. Mit der um 1657 errichteten Kirchhofmauer, die auch den Schlossbereich des neu erbauten Schlosses begrenzte, ist der Friedhofsteil mit diesen Gräbern abgetrennt und später mit der Südgalerie überbaut worden.
In dem etwa 10 m langen Bereich zwischen den Grundmauern unter der Südgalerie befanden sich 12 Einzelgräber und eine Doppelbestattung mit einem Kind. Die Gräber wiesen unterschiedliche Bestattungsformen auf. Erkennbar waren Bestattungen im Holzsarg, in rechteckig abgegrenzten Grabgruben und die Bestattung offenbar im Leichentuch in einer der Körperform entsprechenden Grube. Bei einigen dieser Gräber handelt es sich um so genannte Kopfnischengräber. In den freigelegten und näher untersuchten Gräbern befanden sich ein 5 bis 6 Jahre altes Kind, neun Frauen mit einem Alter zwischen 16 und 45 Jahren und zwei Männer, die zwischen 40 und 50 Jahre alt wurden.
Das genaue Alter der Bestattungen lässt sich nur schwer bestimmen, weil zeitlich einzuordnende Beifunde gänzlich fehlen. Allein schon die Lage der Gräber unter der Südgalerie des Schlosses deutet auf eine Zeit der Belegung vor dem Schlossbau Mitte des 17. Jahrhunderts. Die Kenntnis von Bestattungen in Kopfnischengräbern und ohne Sarg im Leichentuch reicht bis ins Mittelalter zurück, so dass ein Alter dieser Gräber von 600 bis 700 Jahren denkbar ist.