Orangerie

Im Zuge der baulichen Erweiterung der barocken Schlossanlage entstanden in den 1670er Jahren beidseitig neben der Schlossterrasse zwei nahezu baugleiche Gebäude – das Brauhaus an der Nordseite und die Orangerie an der Südseite.
Das Orangeriegebäude bestand aus zwei Gebäudeteilen unter einem Dach. An den Orangerieteil schloss sich nach Osten der Kornboden an, mit einer Tordurchfahrt, die beide Gebäudeteile miteinander verband. Die Orangerie verfügte über einen gewölbten Keller mit zwei zentralen Stützpfeilern in der Mitte. Über dem Keller befand sich ein großer beheizbarer Raum, in dem die Orangeriepflanzen zur Überwinterung aufgestellt waren. Die Heizung der Orangerie bestand aus zwei großen schwarzen Kachel-
öfen, die auf gemauerten Füßen standen. Auf Grund des schlechten Bauzustands von Kornboden und Orangerie erfolgte um 1800 der Abriss des gesamten Gebäudes. Nur der Keller der Orangerie blieb erhalten und wurde zum Teil noch bis ins 20. Jahrhundert als Eiskeller genutzt.
Mit dem Abbruch des Orangeriegebäudes zu Beginn des 19. Jahrhunderts war in der axialsymmetrisch geordneten Baugruppe der ehemals barocken Schlossanlage eine Lücke entstanden, die nun im Rahmen des Schlossgut-Projektes wieder geschlossen werden sollte.
Am Originalstandort der alten Orangerie und baugleich in Maß und Kubatur ist von 2018 bis 2020 der erste Bauteil einer neuen Orangerie entstanden. Geplant ist, in gleicher Weise auch den zweiten Bauteil zu errichten, um das gesamte Orangeriegebäude als historisch baugleiches Pendant zum gegenüberliegenden Brauhaus wiederherzustellen.